Zur regelmäßigen Überprüfung der Bruch- und Standsicherheiten führen wir eine fachlich qualifizierte Inaugenscheinnahme der zu kontrollierenden Baumbestände vom Boden aus durch. Dabei werden vorhandene Baum-Grunddaten abgeglichen, die jeweilige Baumhöhe eingestuft und visuell erkennbare Schädigungen und Schadsymptome erfasst. Im Anschluss und im Ergebnis erfolgt eine baumindividuelle Formulierung geeigneter Maßnahmen, um die eventuell gefährdete Verkehrssicherheit wiederherzustellen.

Die Kontrollen werden entweder als Negativkontrolle durchgeführt, mit Dokumentation in bewährt tabellarischer Form oder alternativ einzelbaumbezogen auf Grundlage digitaler Baumkataster.

Die während der Baumkontrolle erhobenen Daten werden in einem Baumkataster digital hinterlegt und rechtssicher gespeichert. Damit lässt sich jederzeit der Zustand des erfassten Baumbestandes überprüfen und abbilden. Die vielschichtigen Möglichkeiten der Datenauswertung erleichtern unter anderem die Planung und Steuerung der im Anschluss an die Baumkontrolle erforderlich werdenden Baumpflegemaßnahmen.

Wir unterstützen bei der Einrichtung eines geeigneten Baumkatasters bzw. führen Baumkontrollen auf Grundlage eines bereits bestehenden Katasters durch. Durch unsere langjährige Erfahrung mit Nutzung verschiedenster Systeme können wir uns geeignet auf mögliche Unterschiede in der Anwendung einstellen.

In Einzelfällen kann die Bruch- oder Standsicherheit und damit die Verkehrssicherheit im Rahmen der Baum- oder Regelkontrolle nicht abschließend beurteilt werden. In diesen Fällen werden zumeist auffällige Schädigungen bzw. ‚verdächtige Umstände‘ festgestellt, so dass hier ein weiterführender oder eingehender Untersuchungsbedarf besteht. Der Gutachter, als Person mit vertiefter Fachkenntnis und Erfahrung führt dazu eine intensive, visuelle Inaugenscheinnahme durch, um eventuelle Beeinträchtigungen der Verkehrssicherheit auszuschließen oder entsprechende Maßnahmen zur Sicherung abzuleiten. Sollte das rein visuell nicht möglich sein, stehen unterschiedliche technische Untersuchungsverfahren zur Verfügung, deren Auswahl je nach Schadbild dem Gutachter obliegt. Wir arbeiten hier seit vielen Jahren vorwiegend mit Bohrwiderstandsmessgeräten, da der vergleichsweise geringe Aufwand im Einsatz in den meisten Fällen zu einem gut verwertbaren Ergebnis führt. Für in Einzelfällen empfehlenswerte und erforderliche Spezialuntersuchungen z. B. mittels Schalltomographie oder baumstatischer Zugversuche arbeiten wir für die gerätetechnische Analyse mit einem zuverlässigen Kooperationspartner zusammen.

Im Rahmen von Rechtsstreitigkeiten werden öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige gelegentlich angefragt, um zu speziellen Beweisfragen neutral Stellung zu nehmen und somit das Gericht in der Urteilsfindung zu unterstützen. Der Sachverständige lädt dabei im Auftrag des Gerichts üblicherweise vor Gutachtenerstellung zu einem gemeinsamen Ortstermin ein.

Infolge anthropogener Einflüsse (z.B. durch Unfälle oder baubedingt) kommt es immer wieder zu Baum- bzw. Gehölzschädigungen. Oder Gehölze müssen infolge von baulichen Um- oder Neuplanungen beseitigt werden. Für die daraus folgenden Entschädigungsleistungen wird der Wert des geschädigten oder beseitigten Gehölzes als Bestandteil des jeweiligen Grundstücks nach der „Methode Koch“ ermittelt. Je nach Schadensumfang erfolgt dabei eine Differenzierung in einen Teil- oder Totalschaden, wobei ein entstandener Teilschaden vorübergehend oder dauerhaft sein kann.

Wir führen die entsprechende Schadenseinstufung vor Ort durch und berechnen im Anschluss die Schadenshöhe in Form eines Wertgutachtens. Üblicherweise ist der Schadverursacher verpflichtet, auch die Kosten für das Wertgutachten vollumfänglich zu übernehmen.

Im Zuge von tief- oder hochbaulichen Tätigkeiten (Leitungsarbeiten, Straßen- und Wegebau, Gebäudeerrichtungen oder –sanierungen) muss oftmals auf die eine oder andere Weise auch in den Standraum von Bäumen eingegriffen werden. Die baumschutzfachliche Baubegleitung stellt hier ein Bindeglied zwischen den Anforderungen an das Bauvorhaben und den Belangen des Baumschutzes dar. Im Rahmen gemeinsamer Abstimmungen ist dabei immer das übergeordnete Ziel, den Bauablauf so wenig wie möglich zu stören und gleichzeitig Baumschäden zu verhindern bzw. auf das technische mögliche Minimalmaß zu reduzieren und durch unmittelbare Teilhabe am Baugeschehen rechtzeitig entsprechende Schutz- und Pflegemaßnahmen zu planen oder einzuleiten. Der Baumschutz auf Baustellen ist in mehreren Regelwerken formuliert, z.B. R SBB, DIN 18920 oder das Merkblatt Bäume, unterirdische Leitungen und Kanäle.

Bei Bauvorhaben, insbesondere bei linearen Vorhaben entlang von Verkehrswegen sind die trassenbegleitenden Baumbestände oftmals in hoher Anzahl von den entstehenden Eingriffen betroffen. Um den Baumschutz zu gewährleisten, werden dann zumeist kostenaufwändige Schutz-, und Minimierungmaßnahmen erforderlich, so dass sich die berechtigte Frage ergibt, welche Bäume soweit erhaltenswert sind, dass sich die Umsetzung derartiger Maßnahmen zumindest mittelfristig lohnt.

Wir führen vor Ort Bestandsaufnahmen durch, um die Erhaltenswürdigkeit durch die Auswahl fachlich geeigneter und nachvollziehbarer Kriterien einzuschätzen.

Die Erhaltensfähigkeit von Bäumen oder Baumbeständen im Rahmen von Bauvorhaben mit tiefbaulichen Eingriffen ist davon abhängig, in welchem Umfang der Wurzelbereich beeinträchtigt wird. Um hier eine möglichst genaue Abschätzung treffen zu können, sind wurzelschonende Suchgrabungen in Handschachtung in der Regel die beste Möglichkeit, um stichprobenhaft die Wurzelverteilung in Richtung Baubereich zu überprüfen.

Je nach örtlicher Gegebenheit führen wir Wurzelsuchgrabungen selbst durch oder begleiten die entsprechenden Maßnahmen in unmittelbarer Abstimmung mit den dafür beauftragten Fachfirmen.

Alle Gehölze können unabhängig von Standort, Art, Alter und Vitalität von besonders geschützten oder streng geschützten Arten besiedelt sein. Das Bundesnaturschutzgesetz (§39, §44, §45) und weitere zu prüfende Verordnungen regeln dabei die Verbotsbestände, sowie Art, Zeit und Umfang eventuell vorzusehender Maßnahmen. Grundsätzlich stehen sich dabei der Artenschutz, die Verkehrssicherheit und die Vitalität des Baumes gegenüber. Die Artenschutzrechtliche Prüfung hat zum Ziel, sicherzustellen, dass die geplanten Maßnahmen am Baum und dessen Umfeld im Einklang mit den Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes stehen und die betroffenen Arten und Lebensräume bestmöglich geschützt werden. Wir bieten dazu die Erfassung und Dokumentation von Habitatstrukturen an und arbeiten entsprechende Handlungs-Empfehlungen aus, die auch die Verkehrssicherheit und die Vitalität des Baumes berücksichtigen. Dabei entwickeln wir Lösungen sowohl für Einzelbäume, als auch für den flächigen Bestand.